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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Staats- und Bürgerkunde - S. 118

1910 - Wittenberg : Herrosé
118 da sah mein plötzlich, wie die beiden Herrn einander herzlich faßten bei der Hand und sich begegneten im Bruderkuß; da ward es klar, sie hegten keinen Neid, und jeder stand dem andern gern zurück. Der Erzbischof von Mainz erhub sich jetzt: „Weil doch," so rief er, „einer es muß sein, so sei's der Ältere." Freudig stimmten bei gesamte Fürsten und am freudigsten der jüngre Kunrad; donnergleich erscholl, oft wiederholt, des Volkes Beifallsruf. Als der Gewählte drauf sich niederließ, ergriff er seines edlen Vetters Hand und zog ihn zu sich auf den Königssitz. Und in den Ring der Fürsten trat sofort die fromme Kaiserwitwe Kunigund; glückwünschend reichte sie dem neuen Könige die treu bewahrten Reichskleinode dar. Zum Festzug aber scharten sich die Reih'n, voran der König, folgend mit Gesang die Geistlichen und die Laien. So viel Preis erscholl zum Himmel nie an einem Tag; . wär' Kaiser Karl gestiegen aus der Gruft, nicht freudiger hätt' ihn die Welt begrüßt. So wallten sie den Strom entlang nach Mainz, woselbst der König im erhab'nen Dom der Salbung heil'ge Weihe nun empfing. Wen seines Volkes Ruf so hoch gestellt, dem fehle nicht die Kräftigung von Gott! Und als er wieder aus dem Tempel trat, erschien er herrlicher als kaum zuvor, und seine Schulter ragt' ob allem Volk. (Uhlaud.) 56. Kaiser und Reich im 18. Jahrhundert. Für die Verfassung des alten Deutschen Reiches hatte der Westfälische Friede auf lange Zeit hin die Entscheidung gegeben. Es war fortan nicht mehr zweifelhaft, daß das Band einer festen Staatseinheit zerrissen war und nur noch ein loser Bund die deutschen Lande zusammenhielt. Man bewahrte zwar noch die überlieferten Bezeichnungen von „Kaiser und Reich", aber sie hatten ihre alte Bedeutung längst verloren. Das Oberhaupt führte noch den Titel eines „römischen Kaisers", eines „Mehrers des Reichs" und eines „Herrn der Christenheit" und wurde bei seiner Wahl mit den Gewändern, der Krone und dem Schwerte angetan, die nach dem allgemeinen Glauben einst Karl der Große getragen hatte; allein dieser äußere Prunk und Schein war auch

2. Lesebuch für ländliche Fortbildungsschulen - S. 352

1910 - Wittenberg : Herrosé
352 Xii. Gesetz und Recht. Die römisch-katholische Kirche, deren Oberhaupt der Papst mit dem Kardinalskollegium ist, ist in Preußen in die zwei Erzbistümer Köln und Gnesen und in zehn Bistümer eingeteilt. Die Wahl der Erzbischöfe und Bischöfe erfolgt durch die Domkapitel, wobei dem Könige das Recht zusteht, die nicht genehmen Kandidaten Don der Liste zu streichen. Unter diesen geistlichen Würdenträgern stehen die Dekane oder Erzpriester und die Pfarrer. Die zweite Abteilung verwaltet das höhere und technische Schul- wesen. Ihr unterstehen die Provinzial-Schulkollegien, welche die Gym- nasien, Realgymnasien, Realschulen, Seminare und höheren Töchter- schnlen beaufsichtigen. Für die Universitäten bestellt der Minister besondere Kuratoren als seine Vertreter. Die dritte Abteilung für das niedere Schulwesen hat als aus- führende Behörde die Königliche Regierung. Ihre Aufsichtsbeamten sind die Schulräte, Kreis- und Orts-Schulinspektoren. Die Geschäfte der vierten Abteilung werden von den Medizinal- räten, den Kreisärzten und den Kreiswundärzten wahrgenommen. 6. Das Finanzministerium verwaltet das Staatsvermögen, stellt den Staatshaushalt fest, der dem Landtage zur Genehmigung unterbreitet wird, und überwacht die staatlichen Einnahmen und Aus- gaben. Alle Einnahmen des Staates fließen in die G e n e r a l st a a t s - kasse. Die Unterabteilungen derselben sind die Regier nngs- hauptkassen, die Kreis- und Forstkassen. Das gesamte Rech- nungswesen des Staates wird durch die Oberrechnnngskammer in Potsdam geprüft. Reichen die vorhandenen Mittel nicht zu größeren Ausgaben für große, nutzbringende Unternehmungen, lute Eisenbahn- und Kanal- bauten, so schreibt der Staat eine Anleihe aus. Über die erhaltenen Summen stellt er Staatsschuldscheine oder Obligationen aus. Ihnen werden Zinsscheine oder Coupons beigefügt, die an bestimm- ten Zinsterminen eingelöst werden. Ein Talon dient zum Eintausch neuer Coupons. Zeitweise lost der Staat eine Anzahl Schuld- verschreibungen aus, zahlt den Betrag bar aus intb amortisiert oder verringert dadurch seine Schuldenlast. Auch konsolidiert oder vereinheitlicht er zuweilen mehrere Anleihen zu einer. Diese Papiere werden Konsols genannt. Staatspapiere unterliegen wie Aktien einem Kurse, d. h. steigen und fallen im Werte. Die preußischen wie die Reichsschnlden haben eine besondere Hauptverwaltung. 7. Das Ministerium für Landwirtschaft, Domänen und Forsten hat die Fürsorge für Landwirtschaft, Fischerei, Jagd- und Forstwesen und überwacht durch die Bezirksregierungen die Staatsgüter (Domänen) und Forsten. Ihm unterstehen die Land- wirt sch afts kämm ern, die Generalkommissionen intb die Rentenbanken. 8. Dem Ministerium für Handel und Gewerbe liegt ob die Fürsorge für jede Art Handel und Gewerbe, namentlich für Schiffahrt, Reederei, Privatbanken und Aktiengesellschaften, Eichungs-

3. Geschichtsbilder aus der vaterländischen Geschichte für einfache Schulverhältnisse - S. 16

1878 - Wittenberg : Herrosé
— 16 — Viii. Papli Gregor Vii. und Kaiser Heinrich Iv. 1. Papst Gregor Vh. und sein Streben. Er hieß früher Hildebrand und hatte von seinem Oheim eine sorgfältige Erziehung in einem Kloster erhalten. Als Priester leuchtete er in Rom durch Eifer, Strenge und Sittenreinheit hervor. Unter 5 Päpsten war er der vertraute Rathgeber. Seine Wahl zum Papste erfolgte auf einen Ruf aus der Volksmenge: „Hildebrand soll unser Bischof fein!" Mit starker Hand ergriff er die Zügel des Kirchenregiments. Er wollte die Kirche im Innern läutern und nach außen allmächtig machen. Mit Scharfsinn und unbeugsamer Festigkeit ging er seinen Weg und obsiegte endlich über alle Hindernisse. Er schuf das Kollegium der Kardinäle, das den Papst zu wählen hat, verbot die Simonie, d. h. den Kauf und Verkauf geistlicher Stellen, führte den Cölibat, das ist die Ehelosigkeit der Priester, durch und beanspruchte das Recht der Investitur, d. H. der Belehnung von Bischöfen mit Ring und Stab (mit dem geistlichen Amte und dem weltlichen Bisthume). 2. Kaiser Heinrich Iv. hatte feinen Vater schon im 6. Jahre verloren, ©eine Mutter erzog den lebhaften Knaben mit zu viel Milde. Der Erzbischof' Hanno von Köln, der ihn auf ein Rheinfchiff locken und entführen ließ, wollte durch Strenge, ja Härte feinen Leichtsinn zügeln. Unter der Vormundschaft des Bischofs Adalbert von Bremen ließ man ihm allen Willen, ja verdarb ihn durch Schmeichelei und Sinnenlust. Als König wohnte er meist zu Goslar, behandelte aber seine sächsischen Unterthanen mit so großer Härte, dass sie sich endlich gegen ihn empörten, ihn zur Flucht nöthigten, seine Schlösser, besonders seine geliebte Harzburg, zerstörten und die Gebeine der ©einen in den Grüften schändeten. Mit Hülfe der Städte sammelte Heinrich ein Heer, schlug die Sachsen bei Langensalza und strafte sie mit großer Härte. 3. Kaiich f zwischen Kaiser und Papst. Der Papst, welcher sich mit der Sonne, den Kaiser mit dem Monde verglich, ermahnte den Kaiser zur Mäßigung und gebot ihm, wegen Nichtachtung der päpstlichen Anordnungen Buße zu thun. Der ergrimmte Kaiser ließ hieraus den Papst durch eine Versammlung von Bischöfen abfetzen und schrieb ihm: „Wir Heinrich, von Gottes Gnaden König, und alle Bischöfe sagen dir, dem falschen Mönch Hildebrand: Steige herab von dem angemaßten apostolischen Stuhle, steige herab!" Der Papst sprach hieraus den Bannfluch über den Kaiser, schloss ihn damit ans aller kirchlichen Gemeinschaft und entband Fürsten und Volker von dem Eide der Treue. Die Fürsten, welche Heinrich nicht liebten, drohten nun, einen andern König zu wählen, wenn er binnen Jahresfrist nicht vom Banne los sei. Da zog der verlassene Kaiser mit feiner treuen Gattin, einem 2jährigen Söhnlein und einigen Dienern im Winter über die

4. Geschichtsbilder aus der vaterländischen Geschichte für einfache Schulverhältnisse - S. 17

1878 - Wittenberg : Herrosé
— 17 — Alpen, streckenweise ans Rindshäuten über Eis- und Schneeselder geschleift, um von dem Papste Lossprechung vom Banne zu erlangen. Drei Tage stand er im Januar 1077 barfuß und im Büßerhemde im Schlosshofe zu Canossa, wo der Papst bei der Markgräsin Mathilde weilte. Erst sein Flehen, der Markgräfin Thränen und eines Abtes Fürbitte endeten die Schmach des Kaisers und den Triumph des Papstes. Nach einem Fußfall wurde Heinrich vom Banne losgesprochen, sollte sich aber der Regierung vorläufig enthalten. Voll Ingrimm zog er heimwärts. Dort hatte man seinen Schwager Rudolf als Gegenkaiser ausgestellt. In der Schlacht wurde derselbe aber durch einen Lanzenstich tödtlich verwundet und seine rechte Hand abgehauen. Ster-bend sprach er: „Das ist die Hand, mit der ich Heinrich Treue schwur!" Heinrichs Anhang mehrte sich von Tag zu Tag. Als er alle seine Gegner in Deutschland zu Paaren getrieben, zog er nach Italien, eroberte Rom, belagerte den Papst in der Engelsburg und setzte einen andern Papst ein. 4. Das Ende der Gegner. Gregor rettete sich nach Unteritalien uni) starb dort in der Verbannung mit den Worten: „Ich habe das Recht geliebt und das Unrecht gehasst, darum sterbe ich in der Verbannung !" Heinrich war durch Irrthum und Leiden gebessert, weise, mild und gerecht geworden, aber das Unglück heftete sich an feine Fersen und verfolgte ihn bis über das Grab hinaus. Sein eigner Sohn empörte sich gegen ihn und nahm ihn gefangen. Zwar entkam er, doch der Gram brach sein Herz; er starb in den Armen seines Freundes, des Bischofs von Lüttich. Aber auch im Tode fand er keine Ruhe; 5 Jahre blieb feine gebannte Leiche nnbegraben. Ein Mönch aus Jerusalem wachte neben ihr und betete sür seine Seele. Erst 1111 wurde er vom Banne befreit und feierlich begraben. Sein herzloser Sohn Heinrich V. fand im Leben nichts als Kämpfe und starb endlich ungeliebt, unbetrauert und kinderlos, der Letzte aus dem fränkischen Kaiserhause. Ix. Der erste Areuwg 1096—1099. 1. Ursachen der Kreuzzüge. Seit Helena, Konstantins Mutter, das heilige Land besucht und über der Gruft des Heilandes eine Kapelle erbaut hatte, zogen viele Pilger nach den heiligen Stätten. Als die Araber Herren Palästinas wurden, forderten sie von den Pilgern eine Abgabe, störten aber ihre Andacht nicht. Grausame Erpressungen und Mishandlungen hatten jedoch die Pilger zu erdulden, als die rohen Türken das Land eroberten. 2. Peter von Amiens, ein französischer Einsiedler, schürte das glimmende Feuer des Unwillens darüber zu Heller Flamme. Barfuß und barhäuptig, das abgeschabte Pilgerkleid mit einem Strick um- Polcick, Realienbuch. (Geschichte). 9
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